Kaltblüter

Die blonden Tiroler mit Charakter

Die Rasse der Haflinger-Pferde ist schon sehr alt und noch immer sehr gefragt. Aber was macht diese robusten Kleinpferde eigentlich aus? Werfen wir zunächst einen Blick in die Geschichte.

Im Jahr 1874 wurde der Stammvater der Rasse geboren, „249 Folie“. Er war eine Kreuzung aus einem schweren Tiroler Gebirgspferd und einem Araberhengst. Man erkannte schnell die Vorzüge dieses so entstanden Pferdes. Es waren kompakte, anspruchslose Pferde, die die Ausdauer und Robustheit des Arabers mit der Kraft der einheimischen schweren Pferde vereinten. Namensgeber war der kleine Ort Hafling in Tirol.

Durch gezielte Zucht wurden die gewünschten Eigenschaften des Haflingers immer weiter gefördert. Früher wurde diese Rasse oft zur Arbeit eingesetzt. Die furchsfarbenen Pferde mit der blonden Mähne waren ausgesprochen trittsicher und kamen mit kargem Futter aus, was sie zu idealen Lastenträgern im Gebirge machte. Auch vor der Kutsche und in der Landwirtschaft fand der Haflinger seinen Arbeitsplatz.

In der modernen Haflingerzucht findet man Haflinger und Edelbluthaflinger, wobei der Name „Edelbluthaflinger“ etwas irreführend ist. Was die beiden Rassen unterscheidet, ist die Einkreuzung von Arabern, um das kompakte Pferd etwas filigraner werden zu lassen und die Charaktereigenschaften des Arabers stärker hervorzubringen. Der Araber-Anteil darf bei Haflingern im Ursprungstyp nicht mehr als 1,56 Prozent betragen. Es gibt bei den Reinzucht-Haflingern sieben verschiedene Zuchtlinien. Hat der Haflinger einen höheren Araberanteil, so heißt er Edelbluthaflinger. Die Rasse ist noch vergleichsweise jung. Im Grunde genommen sind beide Haflinger-Linien optisch kaum zu unterscheiden.

Die Pferde sind heute allgemein deutlich größer als sie es ursprünglich waren. Sie haben ein Stockmaß von um die 1,50 Meter und mehr und sind deutlich sportlicher geworden. Das liegt daran, dass sie heutzutage vorwiegend im Sport- und Freizeitbereich eingesetzt werden und die Vielseitigkeit gefragt ist. Daher wurden ein ansprechendes Gangwerk und ein harmonischer Körperbau in der Zucht gefördert.

Es gibt kaum etwas, was ein Haflinger nicht kann. Die blonden Allrounder findet man in der Dressur und auch im Springsport. Ihre Paradedisziplinen sind der Fahrsport und das Westernreiten, wo die gutmütigen Tiroler ihren Spitznamen „Alpenquarter“ bekamen.

Als Freizeit- und Familienpferde sind sie sehr gefragt. Da die Zucht stark auf Charaktereigenschaften und Vielseitigkeit abzielt, ist das nicht verwunderlich. Aufgrund der idealen Größe können die Kleinpferde sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen geritten werden.

Nebenbei stehlen Haflinger beinahe allen anderen Pferden die Schau. Wegen ihrer Schönheit und Ausstrahlung sind sie ein beliebtes Motiv in Fotografie und Kunst. Einem Haflinger-Fan kann man leicht eine Freude machen. Bestelle deineTorte mit einem Foto des Lieblingspferdes und die Augen von Groß und Klein werden leuchten!

Haflinger sind freundlich, aufmerksam, arbeitswillig und sehr intelligent. Dadurch fallen ihnen beliebte Aktivitäten wie Bodenarbeit, Zirkuslektionen oder Horsemanship-Aufgaben leicht, sie lernen sehr gerne. Im Gelände spielt den Tirolern ihr Ursprung in die Karten, sie meistern auch schwierige Wege mühelos. Dabei zeigen sie sich nervenstark und ausdauernd. Einen Haflinger bringt so schnell nichts aus dem Konzept.

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bard